Krankenversicherungen
Akupunktur zur Behandlung der Polyneuropathie ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. (Diese tragen die Kosten der Akupunktur ausschließlich bei chronischen Rückenschmerzen und Kniearthose.) Privatversicherungen und Beihilfestellen erstatten die Kosten der Akupunktur generell für die Behandlung von Schmerzen. Zusatzversicherungen, welche die Abrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte GOÄ bzw. nach dem Hufeland-Leistungsverzeichnis anerkennen, übernehmen die Kosten der Akupunktur bei Polyneuropathie. Ansonsten ist Akupunktur eine Wahlleistung, die ebenso wie eine Wahlleistung im Krankenhaus privat zu begleichen ist.
Kosten
Die Akupunktur wird berechnet nach der offiziellen Gebührenordnung für Ärzte mit der GOÄ-Ziffer 269a für eine 20-minütige Akupunktur. Der Preis für eine Akupunktursitzung bei üblichen F2,3 beträgt 46,92 € und in der Kombination von Körper- und Ohrakupunktur mit F2,9 sind es 59,16 € pro Akupunktur.
Behandlungsserie
In der Regel ist eine Behandlungsserie mit 10 bis 15 Akupunktursitzungen notwendig. Die Behandlungsabstände richten sich nach der Konstitution und Reaktionslage des Patienten; sie liegen zwischen 2-mal wöchentlich bis 1-mal alle zwei Wochen eine Akupunkturbehandlung.
Die Behandlung
Zur Behandlung liegt der Patient halb entkleidet auf einer bequemen Liege. An Armen und Beinen werden dünne Akupunkturnadeln gesetzt, die 20 Minuten liegen bleiben. Für die Ohrakupunktur werden auch Akupunkturpunkte an der Ohrmuschel gestochen. Während dieser 20 Minuten sollte sich der Patient kaum bewegen.
Behandlungserfolg
Da die Reaktionslage jedes Patienten individuell ist, kann keine Aussage gemacht werden über das Einsetzen des Behandlungserfolgs, das Ausmaß und der Nachhaltigkeit des Therapieerfolgs. In der Regel sind bis zur dritten Akupunktursitzung schon anfängliche Behandlungsergebnisse zu verzeichnen. In Ausnahmen sind mehr Akupunkturen erforderlich und nur selten (< 20% der Patienten) kann kein Behandlungserfolg erzielt werden.
Nebenwirkungen
Bei dieser Art der Akupunktur sind Nebenwirkungen harmlos; gelegentliche kommen kleine blaue Flecken (Hämatome) vor oder es treten ein paar Tropfen Blut aus dem Akupunkturpunkt. (Nehmen sie blutverdünnende Medikamente ein, müssen Sie den Arzt zuvor darüber informieren.) Der Stich mit der winzigen Akupunkturnadel ist zu spüren, auch kann ein dumpfes Gefühl oder eine helle Sensation ausstrahlen, die sich aber schnell verflüchtigt. Eine Akupunkturnadel darf keinen Schmerz auf Dauer verursachen.
Überreaktion
Selten kann es zu einer Überreaktion nach Akupunktur kommen, d. h. die Beschwerden können sich für ein paar Stunden verstärken. Eine bleibende Verschlechterung durch Akupunktur wurde bisher nicht beobachtet.
Auffrischung
Zur Erhaltung des Therapieerfolgs hat sich eine Akupunktur alle 4 Wochen bewährt.